Wer diesen Blog bisher ein wenig verfolgt hat, dem dürfte meine Affinität zu Stahl, Dreck und ausschweifenden Wortfolgen bereits aufgefallen sein – und wenn man etwas begonnen hat, dann soll man es auch weiterführen (notfalls bis zum Ende). So wird es auch dieses Mal wieder einen Bericht über (und mit) Stahl, Dreck und ausschweifenden Wortfolgen geben, direkt aus „HFB“.
Industrie
Leider, so muss ich sagen, kann ich hier nicht die Geschichte des Ortes niederschreiben, die es durchaus verdienen würde hier umfassend ihre Erwähnung zu finden. Sie ist nämlich bewegt, wechselhaft und von einer Sache geprägt: Unternehmertum. Zwischen Kriegen, Zerstörung und Niedergang, zwischen Betriebsausflügen, Stellenabbau und Modernisierung.
Was hierzulande der Ruhrpott, ist in Belgien generell die Wallonie; der Inbegriff der Montanindustrie. Zwar gab es, genau wie hierzulande, auch weitläufige Bergbauaktivität in anderen Bereichen des Landes, doch verbindet man mit Berg- und Stahlwerken immer automatisch bestimmte Landstriche.
Der Himmel war verhangen, von schweren Wolken und dunklen Gedanken. Für meine Fotografie, so ging es mir durch den Kopf, bräuchte ich dieses Schwere, diese Beladung mit Dunkelheit – fernab von Leichtigkeit. Der Kopf musste Tonnen wiegen, die Wolken keine scharfen Kontraste erlauben.
Ein neues Jahr, immer noch COVID. Auch 2021 befinden wir uns im Pandemiedebakel, voller Unfähigkeiten, Unverständnis und Unwilligkeit. Mittlerweile bin selbst ich müde geworden, ausgelaugt und merke immer mehr, wie sehr mir doch die Isolation zusetzt
Die historische Entwicklung des Maschinenbaus im Rheinland, die seit 1870 in Aachen mit der Gründung der RWTH gipfelte, ist untrennbar mit der Montanindustrie, wie aber auch mit der Tuchindustrie verbunden; der eine Wirtschaftszweig benötigte Lösungen für die Wasser- und Wetterkunst, der andere Automatisierung, um der Nachfrage und dem Preiskampf standhalten zu können.
Schiefer könnte man als „europäisches Kulturgut“ bezeichnen; egal welches Dorf auf dem Kontinent niedergebrannt, welche Stadt auch immer geschliffen und welches Bombardement auch immer stattfand – überall war mit Gewissheit in Europa ein Haus mit Schieferdeckung dabei, welches eine nicht so ganz schöne Zeit für sich erleben musste.
Wandel ist eine Sache: Entweder geht man mit der Zeit, oder man geht nach einer gewissen Zeit. Alles ist stets im Wandel, immer.
Eine kleine Ewigkeit schon, hatte ich dieses Objekt auf meiner Liste, unbesucht und unbedacht von mir. Selten kommt soetwas nicht vor, dass man irgendwie immer um bestimmte Orte herum navigiert…
Viele Jahre stand dieser Ort auf meiner Wunschliste; sehnsuchtsvoll blickte ich immer auf ihn herab, wenn ich mich wieder einmal auf das Abenteuer Belgien einließ. Es waren jedoch nur Blicke aus der Ferne, die auf rostiges Blech stießen und nie befriedigend genug waren.