Ein Klassiker an den sich wohl nur noch die „alten Hasen“ (und selbst wir waren nicht wirklich welche) erinnern können, die schon vor der Seuche „Youtube“ in aufgegebene und verlassene Objekte einstiegen, um sie fotografisch erfassen zu können.
Wohnhäuser
Immer wieder die eine, stets bohrende Frage: Warum lässt man ein Haus derart zurück? Warum lässt man es so verfallen? Die Frage bohrt, sticht, nervt – weil ich sie nicht zufriedenstellend für mich beantworten kann.
Nicht gerade meine beste Arbeit, rein fotografisch betrachtet. Zu bemüht, zu schief, zu fahrig, zu langweilig. Viel zu viel “zu”. Doch was soll man auch machen, bei einem solchen Anwesen?
Auch eines der Objekte, welches seit längerer Zeit auf meiner “To-Do” Liste stand und sich bisher immer dagegen verwehrte, von mir besucht zu werden.
…so, oder so ähnlich, könnte man ja seit hunderten von Jahren die Arbeit der katholischen und evangelischen Kirchen beurteilen, die nicht selten zu Hauptteilen daraus besteht den eigenen Kirchenschatz zu mehren – samt dem Erhalt der Macht und weitergehenden Ausbau eben dieser…
Was war hier wieder einmal geschehen? Ein Hof, gut versteckt am Ende einer kleinen Stichstraße, der seit Jahren verlassen schien. Nichts deutet mehr auf eine aktive Nutzung dieses Gehöfts hin, absolut nichts.
Belgien… Immer wieder Belgien. Das Land lässt mich nicht los, fesselt mich an sich. Dieses Land ist wie eine Droge mit Stil, wie Absinth, oder auch Opium, und betäubt einen auf genau die Art, die man gerne erlebt und die einen vom Rest der Welt abschottet.
Bewegt man sich in der „Szene“ (und wenn es auch nur ein wenig ist), entdeckt man ab und an bei anderen Pappnasen bestimmte Perlen, die man unbedingt selbst mit seiner geschätzten Existenz beehren möchte.
Manchmal tut eine Pause gut, etwas Abstand noch viel besser. Manchmal.
Es war die erste Urbex-Tour seit Monaten, auf die mich mein Kumpel Manolo zerrte. Ich hatte mir eine Auszeit genommen, eine lange Auszeit. Keine Fotografie, keinen Stress, keine Besonderheiten. Eins sein mit der bedrückenden Langeweile einer ninetofive Existenz, die 2 1/2 Kinder, einen Urlaub pro Jahr, die Rente und dann ein Martyrium aus langwierigen Krankenhausbesuchen bedeutete. „Sich erden“ – oder einfach einmal das kleine Rädchen im Getriebe sein und sich drehen.
Seltsamer Ausflug. Nicht nur dieses eine Gebäude war seltsam, nein, die ganze Tour war etwas was ich gerne als „durchwachsen“ bezeichnen möchte.