Viele Jahre stand dieser Ort auf meiner Wunschliste; sehnsuchtsvoll blickte ich immer auf ihn herab, wenn ich mich wieder einmal auf das Abenteuer Belgien einließ. Es waren jedoch nur Blicke aus der Ferne, die auf rostiges Blech stießen und nie befriedigend genug waren.
Urbex
Ein kleiner Fotoquickie, anders kann man es nicht bezeichnen was ich hier abliefere. Ich weiß nicht recht, woran es genau lag, aber irgendwie wollte sich hier keine großartige Lust zum Fotografieren einstellen.
Das Zeitalter des “analogen” neigt sich seinem Ende zu, möge man meinen. Nein, ich meine damit nicht einmal nur die “analoge” Fotografie, sondern so ziemlich alles an analogen Medien, Techniken.
Mir platzt der Kopf. Nein, keine Sorge – weder C4, noch ein Apoplex, sorgen für eine cineastische Umsetzung dieser Aussage. Es ist der Stress.
Wir leben in einer verrückten Ära, in einer wilden vorallem; während wir es ausgenscheinlich hinbekommen haben die Biosphäre in der Form zu ficken, dass sie uns in absehbarer Zeit zurückficken wird, scheint ein unstillbarer Hunger…
Anachronismus. Auch heute noch, 2019, als ich diesen Text schreibe, komme ich mir wie einer vor. Der Verdacht, irgendwie an der falschen Stelle gelandet zu sein, nagt noch immer an mir, aber bei weitem nicht mehr so theatralisch gefärbt wie mein originaler Text zur Tour, den ich mit einem leichten Schaudern der ENTF Taste übergeben habe.
Dieses Mal keine großen Texte, geistigen Ausschweifungen und wortreiche Lyrikorgien, die eh so gut wie nie gelesen werden. Einfach nur Bilder – Bilder ohne Erklärung, die für sich selbst sprechen sollen. Weil ich faul bin, weil ich müde bin.
Durststrecken gibt es immer wieder einmal und vergleichbar mit der Landwirtschaft, geht auch beim “urbanen Erkunden” der Großteil der Kollegen in die Winterpause, mummelt sich daheim vor dem Radiator in die Ikea Plasteflauschdecke und harrt der Dinge die da kommen…
Deutsche “Lost Places” sind immer ein wenig anders, als vergleichbare Orte im Ausland: In der Regel absolut leer, zugemüllt und desöfteren so trostlos wie der Amtsschimmel der 80er Jahre.
Mir bricht es immer das Herz, wenn ich an solchen Orten bin; alte Autofriedhöfe, an denen der Rost die einst geliebte Gebrauchsgegenstände verzehrt. Klar, ein Auto ist nur ein Gegenstand, dem man besser keine emotionale Wertung zukommen lässt. Klar. Doch, auf der anderen Seite…