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Fahrzeuge aus dem Neandertal

Der Blog – vorgelesen von Sascha Faber
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Der Autoskulpturenpark

Kommt aus Erde, geht in Erde

Michael Fröhlichs bemerkenswerter Vorgarten
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Besucht im Jahr 2021

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as macht man so den Tag über, nachdem man Empfänger einer TESE geworden ist? Aus erster Hand mag ich zu berichten: Joggen ist sicherlich von der Tagesordnung gestrichen – hätte es denn je darauf gestanden. Man kehrt ein wenig in sich, setzt sich mit den auftretenden “Zwickereien” auseinander und sucht sich sitzende Beschäftigungen, die auch mal gerne in einer liegenden Position ausgeführt werden können.

So bleibt einem also besonders viel Zeit für kulinarische Genüsse, Netflix und kein Chill, wie auch Tätigkeiten am so oft geschmähten Wunderwerk der Technik: Dem PC. So wurde es denn auch mal Zeit mich wieder meinem Blog zu widmen, welcher in letzter Zeit sträflichste Vernachlässigung erfahren musste. Wieso? Fragen wir mein gewerkschaftliches und personalrätliches Engagement, aber dazu ein anderes Mal etwas mehr.

Worum es sich also hier gehen soll, als beiläufiges Machwerk zu meiner Jammerei über die erlebte Hodenbiopsie: Den Autoskulpturenpark im beschaulichen Neandertal.

Vorab sollte erwähnt werden: Dieser Platz ist so “lost” wie die Domplatte in Köln, dafür aber auch genauso gut besucht. Für fluffige 20 Euro darf man rein UND fotografieren – für nur 10 Euro gilt gucken, aber nicht den Auslöser anfassen. Lohnt sich das? Samt Anfahrt? Ein persönliches Mysterium, welches man sich nur selbst zu beantworten vermag. Ach ja: Man muss auch einen Haftungsausschluss unterschreiben. Also idealerweise Beinbrüche vermeiden (und gutes Schuhwerk mitnehmen).

Noch einmal zum Thema “ob es sich lohnt” – Sicher! Alleine für das dortige Publikum: Wenn man gerne anderen Fotografen auf der Pelle stehen mag, Diskussionen über “die schönen Autos!” verfolgen will und auch gerne mal auf “das ist aber ein tolles Stativ!” warten möchte, während man seinen Berlebach (original DDR) Holzprügel mit sich trägt, der ist auch ohne das Erlebnis der verrostenden Oldtimer hier sehr bedient.
Ein wenig lieblos an mancher Ecke, oft auch zwangsrepräsentant, springen einen dann am Ende doch die Fahrzeuge an und lenken ab von übergriffigen Fotografenkollegen, die mal so etwas richtiges aus Holz anfassen wollen…

Der Besitzer, ein Herr mit Namen Michael Fröhlich, wohnt auch hier und in der Tat trampelt man an einem Sonntag durch seinen Vorgarten. Einst war wohl der Gedanke “50 seltene Oldtimer, zum 50. Geburtstag”, welche dann, zum reinen Vergnügen, vor sich hin rosten sollten. Den Zusatz “mit Baujahr 1950” lasse ich mal weg, denn das haut bei manchem Modell so gar nicht hin… egal.

Sicherlich war da auch ein wenig Eigennutz bei der Sache, denn immerhin wurde Herr Fröhlich mehr als nur eine Lokalberühmtheit durch diese Kunstaktion und die Einnahmen, welche durch die Eröffnung des Parks entstehen, dürften auch die allgemein gestiegenen Heizkosten decken.

Vergessen sollte man aber nicht, dass Herr Fröhlich sich nicht so ganz selbst treu blieb und daher auch ein T1 Bully der Freiluftkonservierung entrissen und verkauft wurde. Geld stinkt halt nicht, zudem stört sich auch nicht so wirklich jemand daran. Sei’s drum.

So bleibt der Skulpturenpark ein besuchbares und interessantes Kuriosum. Ein “etwas anderes” Ausflugsziel, in der Anhäufung von ansonsten bemerkenswert langweiligen Freizeitaktivitäten die es sonst so in Deutschland gibt. Industriemuseum XYZ, anyone? Ich kann sie nicht mehr sehen…

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