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Es leb(t)e der Eissport

Der Blog – gesprochen von Sascha Faber
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Es leb(t)e der Eissport

Die etwas andere Sportförderung...

Eissport im Rheinland
RR

Besucht im Jahr 2021

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ar ich nie sonderlich für Sport zu begeistern, so nahm jedwede Form von Eis-/Wintersport immer eine besondere “Pole Position” im Rennen um die unbeliebteste meiner Sportarten ein. Schlittschuh, als Beispiel, sorgte regelmäßig für das kalte Grausen bei mir (Vorsicht – schlechtes Wortspiel!) und konnte nie meine Begeisterung wecken – dafür aber Hämatome an meinem Gesäß zum Blühen bringen.

Während ich für eine mittlere Begeisterungsphase hinweg das Boxen für mich entdecken konnte (was leider durch fehlende Trainingspartner ein Ende fand), verdrängte ich stets alles was mit Eis, übermäßigem Einsatz von Gleichgewicht und der unnötigen Gefahr von Frakturen in Verbindung zu bringen war. Kurz gesagt: Ich war das fleischgewordene Gegenteil von Katharina Witt – in jedweder Hinsicht (männlich, habe bisher keinen Geschirrspüler von der Stasi bekommen, hab nie mit Richard Dean Anderson rumgemacht usw.).

Doch trotz dieser Umstände, die mein Leben bis heutzutage erheblich einschränken (nicht), fand auch ich einige Male meinen Weg in diese eisigen Hallen.

Daher habe auch ich Erinnerung an diesen Ort, auch wenn sie nicht übermäßig in der Anzahl sind. Ein paar blaue Flecken, viele beherzte Versuche und die dortigen Flohmärkte. In einer Stadt, die nun wirklich nicht übermäßig viel der Jugend zu bieten hat(te), war man notgedrungen auch als Bewegungslegastheniker schon einmal in der Eissporthalle des Ortes – notfalls nur mit einer Cola in der Hand und der Verzweiflung in den Augen.

Während der Zeit meiner Jugend, hatte hier auch ein recht erfolgreicher Eishockeyverein seinen Stammsitz und das ganze Thema wurde recht populär auf lokaler Ebene. Endlich war mal wieder was los, endlich “gab es irgendetwas”. Hier, in einem dieser unzähligen, trostlosen Städte des Rheinlands. Hier konnte man aufwachsen, aber nur selten groß werden. Eine Jugend ohne Farbe.

Nach dem Ende der Ausbildung zog ich weg von diesem Ort und seiner Attraktion. Es änderte sich einiges mit der Zeit (meine Person vor allem), doch gibt es eine Lektion, die zu lernen Zeit brauchte: Heimat – so ungreifbar dieser Ausdruck auch manchmal sein mag – lässt einen nicht los. Irgendwas hat sich eingebrannt.

So zog es mich noch einmal hierhin, als ich vom baldigen Abriss und dem Niedergang hörte. Ein letzter Gruß an eine vergangene Zeit, blaue Flecken und einen Jungen am Rande des Eisfeldes, der einfach nur etwas mehr Luft brauchte.

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