achdem es nun doch einige Resonanz gab, die mich über diverse Kanäle erreichte, führe ich das Format weiter, wie auch ja auch versprochen habe. Dass es dann doch etwas länger gedauert hat, bis der zweite Teil kam, lag an meiner Person: Derzeit (eigentlich das komplette Jahr 2020 über) ersaufe ich irgendwie in allem. Sei es Papier, Sterbefälle in der Familie, oder meiner dadurch anschwellenden Prokrastination. Es ist nicht einfach, aber man boxt sich durch…
Das Bild - Die Couch

Das wieso und wie:
Warum S/W?
Wie bereits im ersten Teil gesagt: Damals hatte ich eine besonderes Vorliebe für S/W Aufnahmen, die sich bis heute eigentlich gehalten hat. Hier war es aber auch wie im ersten Teil zu sehen: Farbe hätte nur abgelenkt von Form und Licht.
Warum das 16:9 Format?
Fotografisch eher ein Format für Landschaften, bot es sich hier aufgrund meiner Absicht an, die Couch als zentralen Punkt des Bildes zu betonen. Zu viel “oben und unten” hätte hier nur abgelenkt.
Womit geschah die Bearbeitung?
Die Bearbeitung war ganz ähnlich zum ersten Teil, so dass ich hier etwas Text übernehme: 2014 war ich noch mit Lightroom unterwegs, bevor Adobe auf dieses unsinnige CC System umschwenkte. Hier erfolgten die ersten Grundanpassungen, wie Zuschnitt und Entfleckung. Für die Konvertierung in S/W verwendete ich aber bereits Silver FX Pro, welches damals im Bundle von Google inbegriffen und von mir für etwas um die 120 Otternasen erworben worden war (einige Zeit danach verschenkte es Google und stampfte es kurz danach ersatzlos ein – danke für nichts). Bis heute meine liebste Software, wenn es um die Konvertierung ins S/W Format geht.
Was sagt das Bild für dich aus?
In meinen Augen gibt es tatsächlich keine sonderlich tiefgründige Aussage des Bildes zu entdecken – und ich würde auch keine unnötigerweise konstruieren wollen. Es ist eine Szene die, für mich, zur Grundsubstanz der Ruinenerkundung über den eigentlich sachlichen Teil hinaus gehört: Die Melancholie, die im Verfall einstiger Schönheit liegt. Es ist exakt diese Melancholie, die mich viele Dinge schreiben lässt, oder in meinen Gedanken anstößt. Die Lust nach dieser Melancholie wird mit diesem Bild für mich gestillt und gesättigt.
ch hoffe, ich konnte einen halbwegs informativen Einblick in das “wieso und weshalb” liefern. Wieso ich genau in dieser Situation abgedrückt habe, habe ich aber bewusst nicht beschrieben – weil ich es selber nicht in definierbare Worte fassen kann. Es gibt Szenen, die “erkennt” man einfach auf Anhieb und manchmal sind es auch einfach Szenen, die man daheim dann doch wieder löscht. Zur Ausnahme war ich mir hier aber direkt sicher, ein halbwegs gutes Foto gemacht zu haben. Manchmal ist es die kleine Stimme im Hinterkopf, die sagt “Mach ein Foto, jetzt!” und man sollte einfach auf sie hören.
Ob es antrainierte “Blickweisen” sind, oder irgendein Gespür? In jedem Fall habe ich es, bei dem Ausschuss den ich sonst so produziere, sicherlich nicht “mitgegeben” bekommen, sondern eher antrainiert.
So viel dazu. Falls ihr noch Fragen haben solltet, hinterlasst sie mir doch einfach in einem Kommentar und ich werde versuchen sie zu beantworten.
Hallo Sascha, bei zweiten Blick auf ein Foto frage ich mich immer, was stört mich? Aber auch beim dritten und vierten Blick finde ich nichts störendes. Schwarzweiss ist ok, kommt der Stimmung des Fotos entgegen. Keine stürzenden Linien, gut. Die Couch steht schon ziemlich zentral, hm, die beiden sich nach hinten verjüngenden Balken auf dem Boden lenken den Blick auf die Couch. Der Sessel rechts, der nicht ganz auf dem Foto ist, lässt Raum für Fantasie.
Wenn ich dem ersten Foto aus Deiner Reihe eine 1- gebe, dann wäre ich hier bei einer glatten 2.
Viele Grüße Andreas